Auswertung der Wahlergebnisse und das was vor uns liegt

Zum fünften Mal konnte ich meinen Wahlkreis gewinnen und zum fünften Mal ziehe ich damit direkt in den Landtag NRW ein. Das ist natürlich ein Ergebnis, was mich sehr freut, aber in diese Freude mischt sich angesichts der Ergebnisse in  NRW insgesamt natürlich auch eine große Traurigkeit. Ich darf mich an dieser Stelle vor allem erst einmal bei den vielen aktiven Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern in meinem Wahlkreis bedanken. Ihr habt aufopferungsvoll gekämpft und alles gegeben. An Eurem Einsatz hat es nicht gelegen! Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Simon Wiegand für die zuverlässige Terminkoordination und –vorbereitung, bei Phillip Rosenau für die Wahlkampfbegleitung und das Fahren und natürlich bei meinem Wahlkampfleiter, Andreas Wiemers. Wenn ich Euch drei nicht gehabt hätte, wäre ich nicht so gut durch die heiße Phase gekommen. Vielen Dank dafür!

Natürlich gilt mein Dank auch den Wählerinnen und Wählern, die mir (erneut) ihr Vertrauen geschenkt haben und mir so die Fortsetzung meiner parlamentarischen Arbeit für ein soziales und gerechtes NRW und die Zukunft unserer Stadt Essen ermöglichen.

Ja, wir haben auch in meinem Wahlkreis Verluste eingefahren für die SPD, bei den Erst- und den Zweitstimmen. Der Löwenanteil ist wohl dem Neuzuschnitt des Wahlkreises geschuldet, aber dennoch tun diese Verluste weh und wir sollten genau analysieren, was mögliche Gründe sein könnten, um bei der Bundestagswahl  wieder besser und erfolgreicher zu werden. Das sollten die Ortsvereine jeweils für sich und Ihre Sprengel tun, aber natürlich muss das auch für den ganzen Unterbezirk genauso geschehen.

Für mich war dies der letzte Landtagswahlkampf. Ich werde am Ende der kommenden Legislaturperiode nicht wieder kandidieren – diese Entscheidung steht schon länger für mich fest und hat nichts mit dem Wahlergebnis zu tun.

Für die NRWSPD kommt es jetzt darauf an, in Ruhe und in großer Geschlossenheit, die inhaltliche und strukturelle Neuaufstellung unverzüglich zu beginnen, aber bis zur Sommerpause muss dieser Prozess geklärt sein, damit der Bundestagswahlkampf nicht auch noch mit Personaldiskussionen in der Landespartei belastet wird. Es muss eine personelle Neuaufstellung geben. Als stellvertretende Landesvorsitzende und als amtierende stellvertretende Fraktionsvorsitzende will ich den Weg dahin und die Diskussionen begleiten, koordinieren und ins Werk setzen. Aber ich werde weder dem zukünftigen Landesvorstand mehr angehören, noch bewerbe ich mich um einen Platz für den Fraktionsvorstand. Ich habe insgesamt 14 bzw. 12 Jahre beide Positionen innegehabt und ich bin der tiefen Überzeugung, dass es eines Erneuerungsprozesses bedarf. Hannelore Kraft hat nach einem für sie persönlich anstrengenden und harten Wahlkampf persönlich die Verantwortung für das Ergebnis übernommen. Das ist honorig und ehrenwert. Aber wir haben in den letzten Jahren zusammen gewonnen, viel erreicht, aber eben am 14. Mai auch zusammen verloren. Da kann es ein Weiter so in der Partei- und Fraktionsspitze, nach meiner tiefen Überzeugung nicht geben. Ich helfe, wenn ich gebraucht werde und bringe meine Erfahrungen gerne ein, aber die Partei und die Fraktion braucht andere, unverbrauchte Gesichter. Wir haben eine Fülle an Talenten und jungen Hoffnungsträgern in der NRWSPD, ich will ihnen die Chance geben, die Partei so aufzubauen, dass in 2022 die SPD wieder Mehrheit erlangt.

Jetzt liegen erst einmal fünf arbeitsreiche Jahre vor mir. Opposition ist auch eine wichtige Aufgabe in der parlamentarischen Demokratie, die macht man nicht so nebenbei. Also werde ich mich ganz auf mein Mandat und auf meinen Wahlkreis konzentrieren.

Wir sehen uns…Glück Auf!

Britta Altenkamp