
Im Fraktionssal der NRW-SPD in Düsseldorf kamen gestern Abend rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, um über die Ausrichtung des Kinder- und Jugendförderplans in Nordrhein-Westfalen zu diskutieren. Mit der Wahlperiode endet auch die laufende Förderperiode 2012 bis 2017, die unter dem Motto „Fit für die Zukunft – Gemeinsam Bildung erleben“ stand. Beim Treffen ging es unter anderem darum, wie die kommende Förderperiode 2017 bis 2022 inhaltlich gestaltet wird. Einen wissenschaftlichen Input hierzu lieferte Prof. Dr. Ulrich Deinet, ein Experte der nordrhein-westfälischen und bundesweiten Kinder- und Jugendarbeit.
Deinet betonte in seinem Vortrag, NRW stehe mit seiner Förderpolitik im Bundesvergleich sehr gut da. Ohne die Fachstellen, die Projektförderung, die Wirksamkeitsdialoge, den Kinder- und Jugendförderplan als Impulsgeber und Anschub der Jugendarbeit und das Verhältnis von „normaler“ zur „projektorientierten“ Jugendarbeit sähe es in mancher Kommune sehr viel schlechter aus mit der Kinder- und Jugendarbeit. Diese Arbeit vor Ort hat, wie sich in der späteren Diskussion herausstellte, nicht immer nur etwas mit den Unterschieden zwischen reichen und armen Kommunen zu tun, sondern mit politischen Prioritäten in den Räten und Jugendhilfeausschüssen.
Britta Altenkamp, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW, machte in ihrem Eingangsbeitrag deutlich, dass die für die Kinder- und Jugendhilfe prägenden Begriffe der Freiwilligkeit, des Eigensinns und der Selbstwirksamkeit auch handlungsleitend für sie und ihre Fraktion seien. Dennoch habe die Landesebene als Impulsgeber für die im Kern kommunalen Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit einen klaren Anspruch. Dazu gehöre die Förderung der Demokratie von Anfang an, ein Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft und die Unterstützung der Bildungsbiographien der Kinder und Jugendlichen.
Dies sei der Deal zwischen dem Land und den geförderten Verbänden und Einrichtungen. Das stieß auf breite Zustimmung. In dem Zusammenhang sicherte Altenkamp die Unterstützung der SPD für die Erhöhung der Mittel für den Kinder- und Jugendförderplan um 20 Prozent zu, eine wichtige Forderung der Jugendverbände.
Wolfgang Jörg, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW, verwies in seiner Bilanz darauf, dass sich die von der SPD in dieser Förderperiode angestoßenen Veränderungen bewährt hätten und die Resonanz darauf durchweg positiv sei. Besonders hob er dabei die erleichterte Antragstellung und die überjährige Finanzierung von Projekten hervor.