Die Enquetekommission „Zukunft der Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen“ hat sich konstituiert und die Abgeordnete Ingrid Hack (SPD-Fraktion) zur Vorsitzenden gewählt. Zur stellvertretenden Vorsitzenden haben die Kommissionsmitglieder die Abgeordnete Dr. Anette Bunse (CDU) bestimmt.
Landtagspräsidentin Carina Gödecke forderte zu Beginn der Sitzung ein Recht auf Zeit auch für Familien, die sich durch veränderte gesellschaftliche Bedingungen und vor allem durch die Anforderungen des Arbeitsmarktes immer größerem zeitlichen Druck ausgesetzt sähen. Die Enquetekommission habe den Auftrag, dem Landtag Handlungsempfehlungen zu geben, wie Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen in Zukunft gestaltet und den Herausforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht werden könne.
Der Landtag Nordrhein-Westfalen hatte in seiner Plenarsitzung am 5. Dezember 2014 auf Antrag der SPD-Fraktion die Enquetekommission einstimmig eingesetzt. Sie hat das Ziel, eine milieuorientierte Analyse der Familien in NRW zu erarbeiten und dabei deren soziale Lage, Familienformen, Familienphasen, Geschlechterrollen sowie die Zeitbudgets von Familien zu berücksichtigen. Ein ressortübergreifendes Gesamtkonzept „Politik für Familien in Nordrhein-Westfalen“ soll, Erwartungen und Wünsche von Familien erfassend, das Zeitmanagement von Eltern und Kindern beinhalten und sich auf die unterschiedlichen Akteure wie Wirtschaft, Gesellschaft, Schule, Kita, Landespolitik und Kommunalpolitik beziehen. Dabei sollen Möglichkeiten der Steuerung entwickelt werden.
Bei ihrer Arbeit werden sich die Mitglieder der Enquetekommission „Familienpolitik“ mit einer Reihe von Fragen auseinandersetzen, die staatliche und kommunale Aufgaben (z.B.: Welche Infrastrukturangebote mit welchen Finanzierungsgrundlagen für eine erweiterte Familienzeitpolitik stehen im Bund, im Land und in der Kommune zur Verfügung?), arbeitsmarktpolitische Aufgaben (Welche Maßnahmen tragen dazu bei, Arbeit so zu organisieren, dass mehr Zeit für Familie bleibt?) sowie betreuungs- und bildungspolitische Aufgaben (Wie können Bildungs- und Betreuungseinrichtungen vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozialer Milieus ihrem Auftrag zur Herstellung von Chancengleichheit besser gerecht werden?) zum Gegenstand haben.