Beteiligte betonen: Die Inklusion muss noch in der Gesellschaft ankommen

Der Weg in ein inklusives Nordrhein-Westfalen wurde am 17. Juni mit zahlreichen Beteiligten und Experten in Essen diskutiert
Der Weg in ein inklusives Nordrhein-Westfalen wurde am 17. Juni mit zahlreichen Beteiligten und Experten in Essen diskutiert

Rund 60 Interessierte, darunter etliche Essener Schulleiterinnen und Schulleiter, sind am gestrigen Montag auf Einladung der Landtagsabgeordneten Britta Altenkamp und Peter Weckmann in die Alfred-Krupp-Schule zur Diskussion „Auf dem Weg in ein inklusives NRW – eine Gesellschaft für alle“ gekommen. Mit auf dem Podium waren Berthold Urch, Leiter der Alfred-Krupp-Schule, Jörg Lehmann vom Diakoniewerk Essen e.V. und Manfred Reimer, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen.

„Wir haben den Eindruck gewonnen, dass die Beteiligten in Essen großes Interesse an der Umsetzung der Inklusion haben und die Bereitschaft, sich einzusetzen. Es wurde uns aber auch signalisiert, dass noch großer Handlungsbedarf besteht, für den Ansatz der Inklusion bei den Menschen mehr Akzeptanz zu schaffen,“ erklärten die Abgeordneten.
„Wir würden uns wünschen, dass der Satz ‚Kann ich Dir helfen?‘, der an der Alfred-Krupp-Schule nach zweieinhalb Jahren Erfahrung symbolisch für eine praktizierte Inklusion steht, zur Selbstverständlichkeit wird. Da ist noch viel Öffentlichkeitsarbeit und Information notwendig. Mit der Diskussion sind wir da, so hoffen wir, auch ein Stück weitergekommen.“

Viele wichtige Einzelpunkte wurden in der Veranstaltung angesprochen und mit anschaulichen Alltagsbeispielen belegt, die die Abgeordneten mit in die Fachdiskussionen auf Landesebene nehmen werden. Dazu gehören die Themen Mindestgrößenregelung, Klassengrößen, Vertretungsreserven bei Krankheit von Förderlehrern, Rolle und Zukunft der Kompetenzzentren, Sprachförderansatz in den KiTas, Zunahme des emotional-sozialen Förderbedarfs, Elternwille bei der Schulwahl. Alle Anwesenden waren sich einig darin, dass Inklusion weit über den Schulbereich hinausgeht – angesprochen wurden insbesondere inklusive Sportstätten und Spielplätze.

„Eigeninitiative und das Ausprobieren neuer Wege führen weiter, wie die Beispiele der Alfred-Krupp-Schule und anderer Schulen mit gemeinsamem Unterricht deutlich machen. Es hat sich aber unter dem Strich auch gezeigt, dass seitens der Schulen der Wunsch nach einer besseren Abstimmung der Landesebene mit den Planungsebenen der Stadt Essen besteht und nach einer transparenteren kommunalen Schulentwicklungsplanung“, so Britta Altenkamp und Peter Weckmann.