Als "blinden Aktionismus vor einem stetig näher rückenden Wahltermin" bezeichnet die SPD-Landtagsabgeordnete für den Essener Westen, Britta Altenkamp, die Forderungen der CDU Holsterhausen nach einem schnellstmöglichen Abriss des ehemaligen Berufskollegs Holsterhausen und Schaffung einer Grünfläche. "Seit Mai 2007 verschleppt die CDU in Holsterhausen und die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Essen, dem die Holsterhausener CDU-Vorsitzende ebenfalls angehört, den Entscheidungsprozess um die künftige Nutzung des Geländes. Nun, 55 Tage vor der Landtagswahl, kommt die CDU plötzlich aus der Deckung und mahnt den von ihnen selbst herbeigeführten Planungsstau und die Bauruine im Herzen Holsterhausens an", kommentiert Altenkamp irritiert.
Auch Hans Aring, SPD-Ratsherr aus Holsterhausen, zeigt sich verwundert über den jüngsten CDU-Vorschlag. "Gemeinsam mit Bürgern, Einrichtungen und Initiativen haben wir konkrete Vorstellungen für die weitere Nutzung des Geländes entwickelt. Einmütig wurde ein Mix aus Wohnbau und Gewerbe mit viel Grün beschlossen", stellt Aring klar. Vor diesem Hintergrund fragt sich Aring, "warum die CDU den einmütig hergestellten Konsens über die Nutzung nun aufkündigt?".
Aring und Altenkamp kritisieren in diesem Zusammenhang auch das "erschreckende Verständnis vom Ehrenamt" bei der CDU Holsterhausen. Denn nach Auffassung der CDU soll die Parkanlage durch bürgerschaftliches Engagement gestaltet und gepflegt werden. "Wer die Verschandelung des Stadtteils durch die Bauruine kritisiert und gleichzeitig bei der Pflege einer Grünfläche im Herzen Holsterhausens lediglich auf das Ehrenamt baut, verkennt komplett die Verantwortung der öffentlichen Hand und degradiert das Ehrenamt auf die Funktion von Green-Keepern", sind sich Altenkamp und Aring einig und befürchten, dass eine nicht regelmäßig gepflegte Grünfläche schnell zu einer Müllhalde verkommt.