
Verwundert zeigt sich die SPD-Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp über die Aussage der Stadt Essen, sie schließe ‚keine Kinder von gemeinsamen Mahlzeiten aus‘. Denn in einem Rundschreiben des Schulverwaltungsamtes der Stadt Essen vom 15. Mai 2009 (s. Anlage) heißt es wörtlich: ‚Auch wenn es vor Ort allen Beteiligten vor unschöne und eigentlich nicht hinnehmbare Situationen stellt, kann ausschließlich für die Kinder das Essen bestellt werden, deren Eltern im Voraus die Kosten gezahlt haben.‘ „Faktisch bedeutet dies den Ausschluss der Kinder vom Essen in der Offenen Ganztagsschule, deren Eltern keine Vorkasse leisten können und/oder wollen", betont die SPD-Politikerin.
„Im Grunde“, so Altenkamp, „widerspricht sich die Stadt Essen in ihrer Presseverlautbarung sogar selbst“. Heißt es zu Beginn, dass kein Kind ausgeschlossen wird, räumt die Stadt Essen kurze Zeit später selbst ein, dass ‚Kinder, die nicht am Mittagessen teilnehmen können, weil ihre Eltern den Eigenanteil nicht entrichten wollen, während dieser Zeit selbstverständlich weiterhin betreut werden und nicht nach Hause geschickt werden.‘ „Was bedeutet dies also anderes als das Eingeständnis, dass Kinder von den Mahlzeiten ausgeschlossen werden, weil ihre Eltern nicht zahlen wollen und/oder können“, fragt sich Altenkamp und kritisiert, „dass diese Formulierung der Stadt in den Ohren der betroffenen Kinder wie blanker Hohn klingen muss. Netterweise schickt die Stadt sie nicht Hause, während ihre Schulkameraden beim Essen sind. Danach dürfen sie mit leeren Mägen weiter dem Ganztag beiwohnen. Es fehlt im Grunde nur noch, dass die Stadt Essen für diesen gnädigen Akt von den Kindern auch noch ein Danke schön erwartet“, so die SPD-Politikerin.
"Sowohl Landesregierung als auch die Stadt Essen räumen ein, dass kein Kind aufgrund einer möglicherweise schwierigen finanziellen Situation in seinem Elternhaus von einem Mittagessen in der Schule ausgeschlossen bleiben muss. Nun muss die Stadt Essen schnellstmöglich Wege finden, dass zukünftig alle Kinder auch Mahlzeiten erhalten. Egal, ob ihnen die Eltern nun Essensgeld mitgeben oder nicht. Denn die Kinder können am wenigsten dafür!“, mahnt Altenkamp und erwartet zeitnahe Konzepte, „denn das neue Schuljahr beginnt bereits nächste Woche“, so die Landtagsabgeordnete abschließend.