Kein Kind ohne Mahlzeit muss auch in Essen gelten: Altenkamp erwartet schnelle Lösung für das neue Schuljahr

Nachdem die Essener SPD-Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp Informationen erreicht hatten, dass das Schulverwaltungsamt der Stadt Essen in einem Schreiben die SchulleiterInnen der Schulen im Offenen Ganztag grundsätzlich angehalten hat, die Mittagessen nur noch nach Vorkasse an die Schülerinnen und Schüler auszugeben, hat sich die SPD-Politikerin mit einer kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt. "Es kann doch nicht sein, dass Kinder in der selbst ernannten ‚Großstadt für Kinder‘ zukünftig auf demütigende Art und Weise um 12:30 Uhr nach Hause geschickt werden, um dann um 14:00 Uhr mit leerem Magen den weiteren Angeboten des Offenen Ganztags teilnehmen zu ‚dürfen’", kritisiert Altenkamp scharf. "Leidtragende dieser Anweisung wären die ohnehin benachteiligten Kinder, die aufgrund ihrer zahlungsunwilligen bzw. -fähigen Eltern von der Schulspeisung ausgeschlossen werden und mit knurrendem Magen dem Nachmittagsunterricht beiwohnen. Das Versäumnis der Eltern dürfen doch nicht die Kinder ausbaden", so Altenkamp weiter.

Obgleich es sich hierbei um eine Frage der kommunalen Selbstverwaltung handelt, nahm Altenkamp die Problematik vor dem Hintergrund des Landesprogramms "Kein Kind ohne Mahlzeit" zum Anlass, bei der Landesregierung nachzuhaken. Die Landesregierung führte hierzu in ihrer Antwort aus: "Die Landesregierung hat allerdings mit dem Fonds ‚Kein Kind ohne Mahlzeit‘, mit dem es die Schulträger bei der Bereitstellung unterstützt, die Grundlage dafür geschaffen, dass kein Kind aufgrund einer möglicherweise schwierigen finanziellen Situation in seinem Elternhaus von einem Mittagessen in der Schule ausgeschlossen bleiben muss."

Altenkamp fordert nun das Schulverwaltungsamt und den zuständigen Beigeordneten Peter Renzel (CDU) auf, die Anweisung, nur noch nach Vorkasse Mittagessen an SchülerInnen auszugeben, sofort zurückzunehmen. Zudem erwartet Altenkamp, dass noch in diesem Monat eine Lösung erarbeitet wird, dass keinem Kind im Offenen Ganztag im neuen Schuljahr das Mittagessen verweigert wird. "Eine entsprechende Grundlage will die Landesregierung mit dem Fond geschaffen haben. Nun muss schnellstmöglich im Sinne der Essener Kinder gehandelt werden", erwartet Altenkamp.