
Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Britta Altenkamp, forderte die Landesregierung auf, parallel zum Versuch islamischen Religionsunterricht einzuführen, das Fach Islamkunde an den nordrhein-westfälischen Schulen deutlich auszubauen. Bereits im Schuljahr 2003/2004 sei an 110 Schulen Islamkunde angeboten worden. In den vergangenen vier Jahren unter schwarz-gelber Regierung seien lediglich 18 weitere Schulen hinzu gekommen. Minister Laschet habe heute einräumen müssen, dass der Stopp des Ausbaus 2006 sowie das Scheitern der Schulversuche in Duisburg und Köln im vergangenen Jahr insgesamt zu einer Stagnation geführt hätten. "Letztlich werden es die gleichen Lehrerinnen und Lehrer sein, die auf der Grundlage nahezu identischer Curricula Islamkunde oder islamischen Religionsunterricht erteilen. Aus unserer Sicht muss deshalb schnell ein Ausbau der entsprechenden Studienplätze erfolgen und die Islamkunde massiv weiter ausgebaut werden", erklärte Altenkamp.
Auch der jetzt vorgelegte Vorschlag der Landesregierung sei kein bekenntnisorientierter islamischer Religionsunterricht im Sinne der Verfassung. Sollte es mittelfristig gelingen, die verfassungsrechtlichen Hürden zu überwinden, die einem bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht im Wege stehen, dann werde es auf der Grundlage des Fachs Islamkunde ein Leichtes sein, den Religionsunterricht einzuführen. "Im Zentrum unserer Bemühungen muss ein qualitätsvoller Unterricht für die Kinder und Jugendlichen muslimischen Glaubens an unseren Schulen stehen. Die Auseinandersetzung um den Rechtsstatus der islamischen Verbände darf dem nicht im Wege stehen", resümierte Britta Altenkamp.