Nach der zweiten großen Pleite einer Einzelhandelskette mit Filialen in Essen zeigen sich die SPD-Landtagsabgeordneten Britta Altenkamp und Thomas Kutschaty zutiefst besorgt. "Dass nach Hertie nun auch Woolworth vom Aus bedroht ist, ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die betroffenen Stadtteile ein weiterer herber Schlag", erklärten die beiden SPD-Politiker. In Essen unterhält Woolworth eine Filiale in Frohnhausen sowie eine weitere in Altenessen, das nach der Hertie-Pleite nun in kürzester Zeit ein weiteres Mal Schauplatz einer dramatischen Firmeninsolvenz ist.
Die Abgeordneten begrüßten die Aussagen des Insolvenzverwalters vom Dienstag, dass alles versucht werden solle, um möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu retten. Die Beschäftigungs- und Standortsicherung hat auch für die Landtagsabgeordneten oberste Priorität: "Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten einmal mehr den Kopf für gravierende Fehlentscheidungen der Chefetage hinhalten und die Zeche zahlen müssen", machten Altenkamp und Kutschaty deutlich und erklärten sich mit den Beschäftigten solidarisch. Deutlich kritisierten die SPD-Abgeordneten in diesem Zusammenhang auch die ungenügende Informationspolitik der Unternehmensführung: "Dass die Beschäftigten von der dramatischen Lage ihres Unternehmen und der daraus resultierenden Gefährdung ihres Arbeitsplatzes erst aus der Zeitung erfuhren, ist mehr als dreist. So geht man nicht mit Menschen, ihren Familien und ihren Existenzängsten um."
Angesichts der andauernden Pleitewelle von Kaufhausketten und der damit verbundenen Schwächung der Stadtteile, erwarten die beiden Landtagsabgeordneten vor allem von Essens Stadtspitze, sich in die Diskussion mit einzubringen und die Entwicklungen im Einzelhandel nicht stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen. „Mit jeder weiteren Schließung von Läden und Geschäften werden auch lebendige Stadtquartiere gefährdet“, mahnen Altenkamp und Kutschaty und warnen davor, allein auf das neue Einkaufszentrum am Limbecker Platz und die neu gestaltete Rathaus-Galerie zu setzen.