Auf einer gemeinsamen Tagung der NRWSPD und der SGK NRW zum Thema „Demografischer Wandel – Neue Ansprüche, neue Blickwinkel“ betonte Hannelore Kraft die Zukunftschancen, die der demografische Wandel bietet. Demografischer Wandel dürfe nicht als Überalterung der Gesellschaft verstanden werden, sagte die Vorsitzende der NRWSPD am 28.03.2009 in Münster. „Es ist vielmehr ein großer Erfolg, dass die Lebenserwartung der Menschen steigt.“ Ältere Menschen wollten und könnten in der Gesellschaft wertvolle Beiträge leisten, so Kraft.
Der demografische Wandel bedeute aber auch Herausforderungen, denen sich die Politik stellen müsse. „Generalisierte Lösungsansätze bringen uns da nicht weiter“, sagte Kraft. Vielmehr müsse auf die differenzierten Lebenssituationen der Menschen eingegangen werden. „Zentral ist, dass den Menschen in jeder Lebenslage und in jedem Alter ein eigenständiges Leben ermöglicht wird.“
Um dies sicherzustellen, müssten u.a. die Sozialsysteme umgebaut, die Betreuung und Bildung der Kinder intensiviert, Weiterbildungsmöglichkeiten für ältere Menschen ausgebaut und die Infrastruktur im ländlichen Raum verbessert werden. „Damit die Kommunen das leisten können, brauchen wir einen starken Staat, brauchen wir mehr Staat“, so Kraft.
Im Anschluss diskutierten die über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt mit Expertinnen und Experten aus Landes- und Kommunalpolitik, Verbänden und Kirchen unterschiedliche Aspekte des demografischen Wandels. Deutlich wurden die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kommunen und Regionen bei der Gestaltung des demografischen Wandels. Stark wachsende Regionen stehen schrumpfenden und wohlhabende Regionen stehen armen Regionen gegenüber. „Daher kann es kein Patentrezept zur Gestaltung des demografischen Wandels geben“, betonte Britta Altenkamp, stellv. Vorsitzende der NRWSPD. Weiterhin sei ein intergenerativer Dialog notwendig. „Dies muss sowohl räumlich als auch politisch organisiert werden“, so Altenkamp. Denn von alleine fände er oft nicht statt.