
"Staatssekretär Winter hat mit seinem Rücktritt die einzige richtige Konsequenz aus Rüttgers Rumlaviererei zum Nichtraucherschutz gezogen. Seine Entscheidung, den vermutlich verfassungswidrigen nordrhein-westfälischen Murks der Landesregierung beim Nichtraucherschutzgesetz nicht mehr mitzutragen, verdient Respekt. Ich bezweifele allerdings, dass der Nichtraucherschutz der einzige Grund für diesen schwerwiegenden Schritt gewesen ist", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Britta Altenkamp. Es sei schon merkwürdig, wenn ein Staatssekretär ein Gesetz als Rücktrittsgrund angebe, das bereits seit Monaten bekannt sei. "Da muss doch die Frage erlaubt sein, ob es vielleicht noch andere Beweggründe für diesen Entschluss gab. Zum Beispiel die öffentliche Diskussion um mögliche Mauscheleien beim Gesundheitswettbewerb ‚Med in NRW‘ ", so Altenkamp.
Medien hatten berichtet, dass beim vom Gesundheits- und vom Wirtschaftministerium ausgelobten Wettbewerb "Innovative Gesundheitswirtschaft Med.in.NRW", bei dem es um die Vergabe von EU-Fördermitteln in Höhe von insgesamt 70 Millionen Euro ging, auch Projekte von Jurymitgliedern ausgewählt worden seien. Ein Ministeriumssprecher hatte seiner zeit auf Anfrage erklärt, dass die Jury sauber gearbeitet habe, da die persönlich betroffenen Jurymitglieder den Raum verlassen hätten, als über ihre Projekte abgestimmt wurde. Die Unabhängigkeit der Jury war daraufhin öffentlich in Frage gestellt worden.