
Auf deutliche Ablehnung stößt bei der SPD-Politikerin Britta Altenkamp das von dem stellvertretenden Vorsitzenden der Essener CDU, Thomas Kufen, in die Diskussion gebrachte Stadtamt für Integration in Essen. "Integration braucht kein eigenes Amt oder eine weitere Bürokratisierung. Integration ist eine ganzheitliche Aufgabe, die Politik und Verwaltung gemeinsam zu lösen haben", erwartet die Landtagsabgeordnete aus dem Essener Westen.
"Selbst wenn Herr Kufen nun das ehrenwerte Ziel der Bündelung von Aufgaben in der Integrationspolitik verfolgt, bedeutet es eben nicht, dass ein Amt alle Aufgaben der Integration lösen kann", gibt Altenkamp zu bedenken. Es wäre zwar nach Auffassung von Altenkamp bemerkenswert, dass eben jene Parallelstrukturen, die die CDU in Essen selbst heraufbeschworen hat, und das damit verbundene Kompetenzgerangel zwischen Ausschuss und Beirat von der Union heute in Frage gestellt werden. "Aber die richtige Antwort hat Herr Kufen darauf nicht gegeben", stellt die SPD-Politikerin, selbst seit Jahren in der Integrationspolitik zu Hause, fest.
"Wahrscheinlich hat Thomas Kufen, der ja auch Integrationsbeauftragter des Landes NRW ist, Geschmack an diesem Amt gefunden und will nun diese Struktur auch in Essen umsetzen", vermutet Altenkamp. Einen tatsächlich positiven Nutzen sieht die Landtagsabgeordnete in einem neu geschaffenen Stadtamt für Integration allerdings nicht. Die Herausforderungen in der Integrationspolitik sind vielschichtig und bräuchten keine zusätzliche Verwaltung. "Integration funktioniert über Mitbestimmung und Beteiligung am Stadtgeschehen. Ein essentieller Beitrag hierfür sind die Bildungs- und Zukunftschancen der Migranten. Das sind die Fragen die wir beantworten müssen und wo die Stadt Essen deutlich hinterherhinkt. Ein Amt hilft dabei nicht", so Altenkamp.